Das AgrarBündnis hat am 22./23. Juni 2004 in Kooperation mit der Zukunftsstiftung Landwirtschaft eine Tagung in Berlin zu dem Thema veranstaltet :
"Gentechnikfreie Regionen und 'Koexistenz' - Sicherstellung gentechnikfreier Landwirtschaft und Schutz der Biodiversität"
Hintergrund:
Seit 1998 gab es auf EU-Ebene ein De-facto-Moratorium für den Anbau gentechnisch veränderter Organismen (GVO). Durch die Aufhebung des Moratoriums hat die Frage an Dringlichkeit gewonnen, ob und unter welchen Voraussetzungen in Zukunft eine gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft noch möglich sein wird.
Im Zentrum der zur Zeit laufenden politischen Diskussion steht daher die "Koexistenz" von Anbauverfahren mit und ohne Gentechnik, mit der auch die Wahlfreiheit für Landwirte und Konsumenten gewährleisten werden soll. Ausgelöst durch die Novellierung des bundesdeutschen Gentechnikgesetzes wird diese Diskussion zur Zeit auch in Deutschland intensiv geführt.
Die Tagung hat praktische Ansätze und politische Strategien aufgezeigt, wie sowohl für die ökologische und konventionelle Landwirtschaft als auch für den Naturschutz eine gentechnikfreie Option sichergestellt werden kann. Ein Ansatz, der auf der Tagung intensiv diskutiert wurde, ist die Einrichtung freiwilliger gentechnikfreier Zonen bzw. Regionen, wie sie zur Zeit überall in Deutschland zu beobachten ist.
160 Teilnehmer aus dem In-und Ausland nahmen an der Tagung teil. Unter den Referenten waren auch Bundesumweltminister Jürgen Trittin und Bundesverbraucherministerin Renate Künast.
Die beiden Veranstalter veröffentlichten auf der Tagung eine "Berliner Erklärung zur Gentechnik in der Landwirtschaft", die mittlerweile bereits von über 90 Verbänden mitgetragen wird. Die Berliner Erklärung kann von weiteren Organisationen unterzeichnet werden.
Fragen zum Inhalt und Ablauf der Tagung richten Sie bitte an Dr. Manuel Schneider (AgrarBündnis / Projektbüro !make sense!) oder Benedikt Haerlin (Zukunftsstiftung Landwirtschaft).
Die Tagung wurde gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL).